Consilium Philatelicum des BDPh

Mitglied des Consilium Philatelicum

Emil W Mewes

Vorname, Name                     Emil W. Mewes
Wohnort                                 Düsseldorf
Lebensdaten                           1913-2000
Berufung in das CPh               1992
Ggfs. Funktionen im CPh       1. Vorsitzender 1992-1999

VITA

Geboren wurde Emil W. Mewes am 22. März 1913 in Düsseldorf, wo er im hohen Alter am 1. Februar 2000 auch verstarb. Über seine frühen Jahre ist wenig bekannt, wohl aber, dass er Sammler seit der frühen Jugend und seit dem 1. Dezember 1931 bereits Mitglied der NSDAP war, von dieser aber bereits 1939 wegen seiner ablehnenden und kritischen Haltung aus der Partei entfernt wurde. Es folgte später Wehrdienst und Kriegsteilnahme. Nach dem Kriege wurde Mewes Leiter der Kultur- und Jugendfilmbühne in Düsseldorf und im Laufe der Jahre stieg er zum städtischen Oberamtsrat auf.

Eindrucksvoll ist die Zahl seiner Mitgliedschaften in philatelistischen Organisationen. Er gehörte dem Verein Düsseldorfer Briefmarkensammler 1926 e.V. „Wasserzeichen“ ab 1947 an, wurde 1960 Vorsitzender und nach seiner aktiven Zeit zum Ehrenmitglied ernannt. Der Briefmarkensammlerverein Merkur Düsseldorf sah ihn seit 1955 als Vorsitzenden und bis 1964 als Herausgeber der Vereinszeitschrift „Merkur“. Weitaus bekannter wurde er noch durch seine Führungstätigkeit in der Poststempelgilde (1975–1992 Vorsitzender, ab 1992 Ehrenvorsitzender), in der ArGe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde (ab 1970 Vorsitzender) und in der ArGe Düsseldorfer Briefmarkensammlervereine (ab 1975 Vorsitzender).

Zu dieser Zeit hatte er sich bereits längst einen guten Namen in der Verbandsarbeit gemacht. Er war Gründungsmitglied des 1949 ins Leben gerufenen Philatelistenverbandes Nordrhein-Westfalens, dessen Vorsitzenden, Aloys Wilhelm Bögershausen, er als Schriftführer im Vorstand jahrelang unterstützte. Der Verband ernannte ihn später zum Ehrenmitglied. Seine Karriere im BDPh begann 1976 als Beisitzer im damaligen Vorstand unter Dr. Heinz Jaeger, von 1979 bis 1991 war er dessen Vizepräsident und wurde auch hier danach zum Ehrenmitglied ernannt. Im Consilium Philatelicum des BDPh war er seit dem 19. Juni 1992 dabei und leitete dieses Gremium als Vorsitzender bis Oktober 1999. Nicht zu vergessen seine Mitgliedschaft in internationalen Vereinen, zumal der Royal Philatelic Society London, die ihn bereits 1970 zum fellow ernannt hatte.

Deutschland repräsentierte der mehrsprachige Emil W. Mewes gerne auch international. So war er seit 1975 Mitglied der FIP-Kommission für philatelistische Literatur, kurz darauf deren Vizepräsident und von 1976–1996 Präsident dieser Kommission. Er war auch Delegationsführer des BDPh bei den FIP-Weltkongressen. Mewes wirkte seit 1949 als Juror, seit 1970 als internationaler Juror und kam weit mehr als 50 Mal bei nationalen und internationalen Ausstellungen zum Einsatz. Vielfach war er Jurysekretär, Vizepräsident oder Präsident der Jury. So wirkte er u.a. bei der LEVANTE 73, der STOCKHOLMIA 74 und 1986, der LUGANO 77, der PRAGA 78, der BUENOS AIRES 80, der PHILEXFRANCE 82, der MILANO 82, MADRID 84, Neu-Dehli 89, der NEW ZEALAND 90, der ARMENIA 90 und der LILIENTHAL 91 mit. Zudem trat Mewes als Mitglied in mehreren Auswahlkommissionen zur Verleihung bedeutender philatelistischer Ehrungen hervor.

Diese internationale Akzeptanz verdankte er u.a. auch seinen weit gefächerten Spezialgebieten. Zu diesen zähltenphilatelistische Literatur, die Postgeschichte von Düsseldorf, Gebühren- und Fiskalmarken von Elsaß-Lothringen, deutsche und Berliner Privatposten, deutsche Dienst- und Feldpost 1939–1945, deutsche Schiffspost, Italien einschl. Alt-Italien, San Marino, Vatikan und anderes mehr.

Als Redakteur war er nahezu eine Legende. 1949–1964 war er gemeinsam mit Dr. Wilhelm Ploenes in der Redaktion der „Sammler-Lupe“ tätig. 1964–1974 war er nach Ploenes Unfalltod Hauptschriftleiter dieser Zeitschrift, die allerdings 1974 eingestellt wurde. So suchte er neue Betätigungsfelder und wurde ab 1972 Schriftleiter der Schriftenreihe Neues Handbuch der Briefmarkenkunde. Auch für die Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde („Rhein-Donau e.V.“) war er für die Hefte 1–140 als Herausgeber verantwortlich. Er schuf in den 1970er-Jahren den Verlag Neues Handbuch der Briefmarkenkunde.

Mewes sammelte Medaillen und Ehrungen wie andere Sammler Briefmarken. Erwähnt seien: 1956 die A. E. Glasewald-Medaille, 1962 die Silbermedaille des Philatelistenverbandes Nordrhein-Westfalens und die Silberne Verdienstnadel des LV Hessen. 1969 folgte der Orden ‚Cavaliere del lavoro‘ für deutsch-italienische Zusammenarbeit, 1971 der Sieger-Preis (für Sammler-Lupe und Poststempelgilde Rhein-Donau), 1971 die IFSDA-Medaille, dann 1973 die BDPh-Verdienstnadel in Gold. 1976 wurde ihm die Kalckhoff-Medaille zuteil, 1980 die Richard-Renner-Medaille, 1984 die Goldene Verdienstnadel des Philatelistenverbandes Niedersachsen, 1985 die Goldene Verdienstnadel des Philatelistenverbandes Mittelrhein, 1986 die Baurat-Luce-Medaille und im gleichen Jahr 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. 1989 erhielt er die Hans-Wagner-Medaille, 1991 die Aloys-Wilhelm-Bögershausen-Medaille. Aus Polen gab es 1987 die Janus-Korczak-Medaille und aus Österreich 1991 die Verbandsmedaille Österreichischer Philatelisten-Vereine. Die FIP ehrte ihn 1996 mit ihrem Award of Appreciation und der British Congress 1992 mit seiner Zeichnung der Roll of Distinguished Philatelists. Last but not least: 1998 erhielt er den Hermann-Deninger-Literaturpreis.

Mewes war Vorsitzender des Kuratoriums für den Sieger-Preis für philatelistische Literatur (seit Ende 1988), Schriftführer des Kapitels für die Verleihung der Kalckhoff-Medaille und Schriftführer des Auswahlausschusses für die Verleihung des Hermann-Deninger-Literaturpreises.