Consilium Philatelicum des BDPh

Mitglied des Consilium Philatelicum

Carlo Buerose

Vorname, Name                   Carlo Buerose
Wohnort                               Frankfurt/Main
Lebensdaten                       1903-1993
Berufung in das CPh          1986
Ggfs. Funktionen im CPh   Gründungsmitglied

VITA
Carlo Buerose, geboren am 28. April 1903, lebte in Frankfurt a.M. Er besuchte dort das Wöhler-Gymnasium, danach die Höhere Handelsschule und absolvierte eine Lehre bei der Frankfurter Firma Türk & Pabst. Seit 1927 war er Inhaber einer Generalagentur der Frankfurter Allianz-Versicherung (die nach Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben von seinem Sohn weitergeführt wurde). Bereits als Jugendlicher sammelte er Briefmarken. 1920 trat er dem Verein „Globus“ in Frankfurt bei, 1931 dem Verein für Briefmarkenkunde von 1878 e.V. Frankfurt, in dem er zahlreiche Ämter bekleidete. So war er seit 1934 Schriftführer, außerdem Bibliothekar und ab 1953 stellvertretender Vorsitzender, wofür ihm der Verein später mit der Ehrenmitgliedschaft dankte.

Aber auch auf Verbandsebene hatte Buerose bereits vor dem Zweiten Weltkrieg eine Rolle gespielt. Er war Geschäftsführer des Landesverbandes Südwest und ab 1935 in gleicher Funktion beim neu gegründeten Landesverband Hessen im Reichsbund der Philatelisten gewesen, führte dieses Amt nach dem Zweiten Weltkrieg in seinem hessischen Landesverband weiter, als dieser zum BDPh kam, übernahm aber zusätzlich auch neue Aufgaben im Bund Deutscher Philatelisten selbst. Von 1957 bis 1970 war er dessen Vizepräsident, zeitweise auch Schatzmeister und Vorsitzender des damaligen Verwaltungsausschusses. Von 1966 bis 1973 gehörte er der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte als Geschäftsführer an. Bei zahlreichen Ausstellungen wirkte er nicht nur als Juror, sondern auch als Organisator mit. Seine eigenen Sammlerinteressen galten den nachverwendeten Stempeln von Baden, Hannover, Mecklenburg, Sachsen sowie Thurn & Taxis auf den Brustschildausgaben des Deutschen Reichs, außerdem sammelte er die Marken des Saarlands.

Günther Welter schrieb zum Abschied Bueroses aus dem Vorstandsamt des BDPh 1970 in den damaligen „Bundesnachrichten“: „Dieser Pionier der ersten Stunde war 25 Jahre im und für den Bund tätig, er leitete, nein, er verkörperte die Bundesgeschäftsstelle. …Carlo Buerose ist Souverän und souverän, ein Patriarch der alten Schule, er reagierte, handelte, entschied patriarchalisch, stets intuitiv und spontan, stets unkonventionell und ohne Bedenken auf Wirkungen.“

Die Philatelie wusste ihm zu danken. 1941 erhielt er die Silbernadel des Reichsbundes, 1952 wurde ihm die Baurat-Luce-Medaille seines Frankfurter Vereins zuerkannt, 1954 die Verdienstnadel in Gold des BDPh. Zehn Jahre später bedankte sich Alois W. Bögershausen, der Vorsitzende des Philatelisten-Verbandes in Nordrhein-Westfalen bei seinem Vorstandskollegen – Bögershausen war wie Buerose zu dieser Zeit auch Vizepräsident des BDPh – mit der Ehrenmedaille seines Verbandes für besondere Verdienste um die Verbandsphilatelie und – last but not least – folgte vier Jahre später, 1968, die Hans-Wagner-Medaille.

Das Wort vom „Pionier der ersten Stunde“ passte bestens zu Buerose, der im Alter von 90 Jahren am 29. April 1993 starb, also nur sieben Jahre dem Consilium angehörte.